iron_man_poster „Ist das sowas wie Godzilla gegen … wie hieß der Andere noch?“ Ja, die Frau links neben mir bewies bereits beim Hulk-Trailer wahre Comic-Kenntnisse. Zusammen mit ihren nicht minder einfältigen, dafür aber umso lauteren Freunden und den Teenies vor mir blickte ich einem „entspannten“ Filmgenuss entgegen. So viel zu meiner Hoffnung, das Kino an einem sonnigen Samstag um 15 Uhr für mich alleine zu haben …

Worum geht’s

Waffenfabrikant Tony Stark hat alles, was ein Mann sich wünschen kann: Geld, Macht, schöne Frauen, die ihm zu Füßen liegen und das Aussehen von Robert Downey Jr. Letzteres vermutlich, da dieser ihn im Film verkörpert. Als Stark in Afghanistan seine neueste Erfindung präsentiert, wird er von Terroristen entführt und gezwungen, die Gruppe mit aktuellen Waffensystemen zu versorgen. Doch Stark baut heimlich eine stählerne Rüstung, die es ihm ermöglicht, den Terroristen zu entkommen. Wieder in den Staaten angekommen und durch seine Erfahrung geläutert, beschließt Stark, die Rüstung zu verfeinern und seine Fähigkeiten fortan zum Wohle der Menschen einzusetzen – nicht ahnend, dass sein erster großer Feind aus den eigenen Reihen kommt …

 Meine Meinung

Dass „Iron Man“ im Kino für eine niedrigere Altersfreigabe gekürzt wurde, hatte ich bereits mitbekommen. Dass Robert Downey Jr. nicht von seinem langjährigen Sprecher synchronisiert wurde, ist leider irgendwie an mir vorbeigegangen. Aber gut: Nachdem ich den Schock, dass Robert Downey Jr. mit der Synchronstimme von Jack Black spricht, verdaut hatte, konnte ich den Film sogar genießen. Leider war er da schon fast vorbei (so ein Schock kann tiiieeef sitzen – zumal er im Trailer noch seine „echte“ Stimme hatte …). Aber dafür kann der Film natürlich nichts. Und um den geht es hier ja letztenendes.

iron_man_1 „Iron Man“ ist (fast) perfekte Popcorn-Unterhaltung, die von ihrem trockenen Humor und den fantastischen Darstellern lebt. Um genau zu sein, ist der Film eine Robert-Downey-Jr.-One-Man-Show, die von ein paar wenigen Actionszenen unterbrochen wird. Wer „Spider-Man“ schon zu langatmig fand, wird mit „Iron Man“ sicherlich wenig anfangen können – alle anderen erfreuen sich an der Geburtsstunde des coolsten Superhelden unserer Zeit.  Und an einem Robert Downey Jr. in der vermutlich besten Form seines Lebens. Die Rolle des Tony Stark scheint ihm auf den durchtrainierten Körper geschneidert worden zu sein, was Downey Jr. mit sichtlicher Spielfreude und einem dicken Augenzwinkern quittiert. Das Ergebnis ist so unterhaltsam, dass ich ihm vermutlich auch noch eine weitere Stunde beim Basteln an seinem Anzug hätte zuschauen können. Und damit meine ich: Nur beim Basteln.

Die anderen Charaktere/Darsteller geraten dabei freilich ein wenig in den Hintergrund, wissen aber dennoch zu gefallen. Vorallem Gwyneth Paltrow als Starks Assistentin Pepper Potts hat mich positiv überrascht, konnte ich mit dieser Frau bislang doch so gar nichts anfangen. Die Chemie zwischen ihr und Downey Jr. stimmt und sorgt für zahlreiche Schmunzler. Terrence Howard hat leider noch keine große Chance sich zu entfalten, wird aber in der Fortsetzung sicherlich ein wenig mehr zeigen dürfen. Als etwas zu blass empfand ich Jeff Bridges als Obadiah Stane, was allerdings weniger an Bridges, sondern vielmehr an dem gewöhnlichen Charakter liegt, den er verkörpert. Einem nackten Mann kann halt nicht einmal der Dude etwas aus der Tasche ziehen.

Die Actionszenen sind wie bereits geschrieben rar gesät, dafür aber immerhin von erstklassiger Qualität und tricktechnisch auf einer Stufe mit denen von „Transformers“. Leider wurden die Kürzungen für die deutsche Kinoauswertung ziemlich stümperhaft vorgenommen, worunter besonders die Actionszenen im Terrorcamp zu leiden haben. Der Film bleibt zwar anschaubar, dennoch hoffe ich inständig, dass die Blu-ray Disc den Film in seiner vollständigen Pracht enthalten wird.

iron_man_2 Eine Enttäuschung auf ganzer Linie ist hingegen der Score: Völlig belanglos dudelt er im Film vor sich hin, ohne irgendwelche Akzente setzen zu können. Während mir der Spider-Man- und der X-Men-Score wochenlang nicht mehr aus dem Kopf gingen, hatte ich den Iron-Man-Score schon vergessen, noch bevor ich an meinem Auto angekommen war …

Mein Fazit

Trotz kleiner Schwächen, der Kürzungen und dem falschen Synchronsprecher ein absolut empfehlenswertes Kinoerlebnis, dem man nicht nur als Fan von Superhelden eine Chance geben sollte. Teil 2 bis … bis Downey Jr. keine Lust mehr hat, dürfen gerne kommen!

Wichtiger Hinweis: Wer sich den Abspann bis zum Ende anschaut, wird mit einem (nicht unbedeutenden) Auftritt von Samuel L. Jackson belohnt. Also nicht gleich zum Ausgang rennen!

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