Filme, die bei uns Direct-To-Video erscheinen, waren lange Zeit nicht mehr als schlecht gemachte B- oder C-Filme.  Mit Grausen denke ich dabei an Machwerke wie „Octopus“ oder „Crocodile“, die man sich höchstens gemeinsam mit Freunden und einer gehörigen Portion Alkohol an einem Trash-Abend anschauen kann. Doch heutzutage kann man, ähnlich wie beim Überraschungsei, Glück haben und einen … gut gemachten B- oder C-Film erwischen. Ob „Skinwalkers“ sich zu dieser Gattung zählen darf, erfahrt ihr hier und jetzt!

Die Story … check!

Blöd, aber nicht zu blöd. Zweckmäßig, aber nicht langweilig. Größere Anforderungen sollte man an solch einen Film nicht stellen. Und „Skinwalkers“ erfüllt sie: Zwei verfeindete Werwolfclans (die einen stubenrein und gut, die anderen verfressen und böse), eine Prophezeiung von einem auserwählten Kind, das den Krieg beenden wird und eine von alledem nichts ahnende Mutter, die zwischen die Fronten gerät und eine größere Rolle spielt, als ihr anfangs bewusst ist. Wenn ich es mir recht überlege, ist die Story für einen B-Film schon beinahe zu komplex …

Die Effekte und die Action … check!

Einen Knaller im Stil von „Underworld“ darf man beim Einlegen der DVD nicht erwarten. Auch wenn der Film sich redlich bemüht, sieht man ihm sein geringes Budget jederzeit deutlich an. Weder die Verwandlungen noch die Masken, die mich eher an „Der Wolfsmensch“ als an einen modernen Werwolfsfilm erinnerten, können ihre Herkunft leugnen. Immerhin wurden die Actionszenen, meist mit Handfeuerwaffen ausgetragen, stylisch und flott inszeniert – auch wenn sie des öfteren unfreiwillig komisch wirken. So erinnert die erste Schießerei, in der sich die vermeintlich friedlichen Kleinstadtbewohner als erstaunlich waffenkundig outen, mehr als nur dezent an das Finale von „Hot Fuzz“ …

Die Schauspieler … check!

Große Namen sind zwar nicht vertreten, aber mit Jason Behr („The Grudge – Der Fluch“, „Roswell“) und vorallem Elias Koteas („God’s Army“, „Collateral Damage“, „Shooter“) sind die wichtigsten männlichen Charaktere recht ansprechend besetzt. Besonders Koteas nimmt man seine Rolle des tragischen Helden jederzeit ab, während Behr hauptsächlich gut aussehen und sein Talent nur in wenigen Szenen durchblitzen lassen darf.

Die Schauspielerinnen (in B-Filmen auch Babes genannt) … check!

Hierzu erspare ich mir ausufernde Kommentare und verweise auf:

Ex-Lara Rhona Mitra („Boston Legal“, „Shooter“ und aktuell „Doomsday“)
DoA-Schnuckelchen Sarah Carter („Dead Or Alive“, „Shark“)
DoA-Schnuckelchen II Natassia Malthe („Dead Or Alive“, „Elektra“)

Sehen alle drei hervorragend aus und können auch zweckmäßig bis gut schauspielern. Glaube ich zumindest … erwähnte ich schon, dass alle drei hervorragend aussehen?

Mein Fazit

„Skinwalkers“ bietet eine gelungene Mischung aus Action und Horror für den kleinen Hunger zwischendurch. Besonders angetan bin ich davon, dass Regisseur James Isaac nicht davor zurückschreckt, Sympathieträger über die Klinge (bzw. in diesem Fall über die Klaue) springen zu lassen. Und das unter für einen B-Film emotional außergewöhnlich ausgefeilten Rahmenbedingungen. Ganz ehrlich: Ich wäre einer Fortsetzung gegenüber nicht abgeneigt. Und das nicht nur wegen der Mädels!

Meine Wertung: 6/10

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