Das Schöne an einer Kino-Flatrate ist, dass ich mir damit auch mal die Filme anschaue, für die ich sonst im Leben kein Geld ausgeben würde. „High School Musical 3: Senior Year“ ist einer dieser Filme. Ohne Vorkenntnisse, also auch ohne die Vorgänger zu kennen, bin ich dem High-School-Musical-Phänomen gefolgt, habe mit dem Schlimmsten gerechnet – und wurde positiv überrascht.

Worum geht’s

Die Wildcats rund um Troy (Zac Efron) und Gabriella (Vanessa Anne Hudgens) haben ihr Abschlussjahr erreicht. Während von Troy erwartet wird, dass er in Albuquerque bleibt, um die dortige Universitätsmannschaft beim Basketball zu unterstützen, hat Gabriella bereits eine Zusage der Stanford-Universität in Kalifornien. 1.600 Kilometer von Albuquerque entfernt. Und als wären das für Teenager nicht schon genug Probleme, stehen auch noch die Proben für die letzte große Aufführung des Drama Clubs an, für die Komponistin Kelsi (Olesya Rulin) alle Wildcats ohne ihr Wissen angemeldet hat. Als bekannt wird, dass die berühmte Jiullard-Universität im Zuge dieser Aufführung ein Stipendium vergibt, ruft das sofort die intrigante Sharpay (Ashley Tisdale) auf den Plan, die alles dafür tun würde, um an dieses Stipendium zu gelangen …

Meine Meinung

Auch wenn ich mich manchmal wie einer benehme: Ich bin kein Teenager mehr. Vorallem mein immer grauer werdendes Haupthaar weist deutlich auf die „3“ an der ersten Stelle in meinem Alter hin. Und auch mein Filmgeschmack hat sich im Lauf der Zeit spürbar verändert. Dennoch kann ich mich nach wie vor für Teenager-Komödien begeistern – so sie denn unterhaltsam und nicht allzu abgedroschen sind. Leider ist dies bei „High School Musical 3: Senior Year“ nicht der Fall. Die Geschichte rund um ein paar Teenager, die sich selbst finden und gegen den Willen der Gesellschaft für ihre eigenen Interessen entscheiden müssen, ist so alt wie überraschungsarm.

Doch zum Glück nimmt die Komödie nur einen relativ kleinen Teil des Films für sich in Anspruch. Der größte Teil gehört der Musik und den dazugehörigen Tanzeinlagen – und diese sind wirklich gelungen. Flotte Lieder, schon beinahe ausufernde Kulissen und gut bis sehr gut choreografierte Tanzszenen sorgen dafür, dass keine Langeweile aufkommt. Freilich ist die Inszenierung dabei ein wenig kitschig und irgendwie auch kindlich ausgefallen, doch Anspielungen auf Filme wie „Kill Bill“ oder „Christine“ lassen den guten Willen erkennen, auch dem etwas betagteren Publikum wie mir etwas bieten zu wollen.

Die Darsteller waren mir bislang alle gänzlich unbekannt, haben aber durchaus einen positiven Eindruck hinterlassen. Nicht dass sie unbedingt gut schauspielern, aber sie wirken so, als hätten sie Spaß bei der Arbeit – und dieser Spaß hat sich tatsächlich auf mich übertragen. Und das wiederum ist wesentlich mehr, als ich von „Mamma Mia!“ behaupten kann …

Mein Fazit

Formelhaftes und inhaltlich belangloses, aber flott inszeniertes Teenager-Musical mit gut aufgelegten Darstellern, schwungvollen Liedern und gut choreografierten Tanzszenen. Für jüngere Zuschauer durchaus ein brauchbarer Einstieg in die Welt der Musicals.

Meine Wertung: 6/10

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