Lange ist es her, dass ich mich tatsächlich auf einen Kinobesuch gefreut habe. Zwar interessieren mich viele meiner geschauten Filme, doch echtes Kribbeln stellte sich vor Filmbeginn schon lange nicht mehr ein. Bei “Predators” war dies anders. Und ich wurde nicht enttäuscht. Auch wenn das Ergebnis durchaus noch ein wenig besser hätte ausfallen können …

Worum geht’s

In freiem Fall und voller Gefechtsmontur kommt Royce (Adrien Brody) zu sich. Ein automatischer Fallschirm öffnet sich und lässt den Söldner unsanft in einem ihm unbekannten Dschungel landen. Kurz darauf trifft Royce auf die Scharfschützin Isabelle (Alice Braga), den Arzt Edwin (Topher Grace), den Yakuza-Killer Hanzo (Louis Ozawa Changchien) und vier weitere Personen. Schnell wird ihnen klar, dass sie auserwählt wurden, an einer Jagd teilzunehmen. Als Beute …

Meine Meinung

John McTiernans “Predator” mit Arnold Schwarzenegger zählt vollkommen zu recht zu den besten Science-Fiction-Actionfilmen. Stephen Hopkins inszenierte 1990 eine Fortsetzung, verlegte die Handlung in die Großstadt und konnte das hohe Niveau beinahe halten. Nun, 20 Jahre später, erscheint endlich der dritte Teil (die “Alien vs. Predator”-Crossover zähle ich hierbei nicht mit) der Reihe. Und bleibt dem Stil der beiden Vorgänger glücklicherweise treu.

Während die meisten aktuellen Genrefilme im Schnittgewitter untergehen oder ihre mühsam aufgebaute Atmosphäre durch künstliche Computereffekte zerstören, bleibt Regisseur Nimród Antal dem Stil der 80er und frühen 90er treu. Auch wenn zwei oder drei CGI-Verschlimmbesserungen auszumachen sind, bleibt der Film handgemacht und kann seine Dschungel-Atmosphäre gekonnt ausspielen. Die gebotene Action überzeugt ebenfalls, bietet einen angemessenen, jedoch nie übertriebenen Härtegrad und bleibt stets übersichtlich. Der Verzicht auf unnötige Zeitlupenspielereien, schnelle Schnitte und eine verwackelte Kameraführung ist eine wahre Wohltat. Dass der Film die Musik und den Score des Originals wiederaufleben lässt, ist das Tüpfelchen auf dem i.

Doch muss sich “Predators” auch Kritik gefallen lassen. So wurde die Action zwar gut inszeniert, doch kommen die Predators insgesamt zu selten zum Einsatz. Nach dem gelungenen Auftakt stellt sich zur Mitte des Films gar ein wenig Leerlauf ein, was durch den Verzicht auf eine ohnehin unnötige Nebengeschichte leicht hätte vermieden werden können. Danach braucht “Predators” leider erst mal eine Weile, um wieder Fahrt aufzunehmen. Das gelungene Finale entschädigt jedoch für diese Phase des Films.

Wer befürchtet, Adrien Brody könnte mit der Rolle des harten Kämpfers überfordert sein, darf seine Zweifel übrigens zu Hause lassen. Der Darsteller präsentiert sich schon beinahe erschreckend durchtrainiert und gibt auch mit freiem Oberkörper eine mehr als glaubwürdige Vorstellung. Die weiteren Darsteller dienen, von Alice Braga und Topher Grace abgesehen, lediglich als Kanonenfutter, fallen insgesamt also weder positiv noch negativ auf.

Mein Fazit

Erfreulich altmodisch inszenierter Science-Fiction-Actionfilm mit guter Atmosphäre, der die Klasse seiner beiden Vorgänger zwar nicht ganz erreicht, jedoch gut mithalten kann.

Meine Wertung: 7/10

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