In der Dunkelheit aufwachen, sich nicht bewegen und niemanden um Hilfe bitten können – lebendig begraben zu werden, gehört zu den Urängsten der Menschen. Mit “Buried – Lebend begraben” startete am Donnerstag ein Film in den deutschen Kinos, der sich genau diese Urängste zu Nutze macht. Das Besondere an diesem Film: Er spielt ausschließlich in dem Sarg. Kann solch ein Konzept funktionieren und 90 Minuten lang Spannung liefern? Es kann! Und wie!

Worum geht’s

Es ist dunkel. Die Luft ist stickig. Als der Truckfahrer Paul Conroy (Ryan Reynolds) erwacht, findet er sich in einem Sarg wieder. Das letzte, woran Paul sich erinnern kann, ist, dass sein Konvoi im Irak angegriffen wurde. Neben einem Licht spendenden, aber auch Sauerstoff verbrauchenden Sturmfeuerzeug findet Paul auch ein Mobiltelefon, dessen Menü jedoch auf Arabisch eingestellt ist. Dann melden sich die Entführer und fordern von ihm fünf Millionen Dollar Lösegeld. Paul bleiben nur wenige Stunden …

Meine Meinung

Ich mache es kurz: “Buried – Lebend begraben” gehört zum Spannendsten und Beklemmendsten, was ich je im Kino gesehen habe. Wer glaubt, dass ein Film mit solch begrenztem Spielraum eintönig oder gar langweilig sein muss, irrt gewaltig. Paul bei dem Versuch zuzusehen, per Mobiltelefon die eigene Rettung zu organisieren, während er gleichzeitig von seiner Familie Abschied nimmt, gehört zu den intensivsten Kinomomenten dieses Jahres.

Ein Film, der nur an einem äußerst begrenzten Ort spielt und sich auf eine einzige Figur beschränkt, steht und fällt mit dem Darsteller. Ryan Reynolds erweist sich als gute Wahl und verkörpert den zwischen Panik, Verzweiflung, Mutlosigkeit und Hoffnung hin- und hergerissenen Paul erstaunlich glaubhaft. Der bislang nicht unbedingt für seine schauspielerische Leistung bekannte Reynolds liefert eine beachtliche Vorstellung, die ihn (endlich) auch für ernstere Rollen empfehlen dürfte.

Als äußerst spannungsfördernd erweist sich der packende Score, welcher die jeweiligen Szenen nahezu perfekt unterstützt. Gleichwohl muss ich zugeben, dass “Buried – Lebend begraben” dadurch an Authentizität einbüßt und die musikalische Untermalung den Film als das offenbart, was er ist: Ein klaustrophobischer Hochspannungsthriller.

Mein Fazit

Beklemmender und äußerst spannender Thriller mit tollem Darsteller, den unter Platzangst leidende Menschen besser meiden sollten. Wer sich von der Grundidee, einem Mann 90 Minuten lang beim telefonieren zuzusehen, von einem Kinobesuch abhalten lässt, verpasst einen der besten Kinofilme 2010!

Meine Wertung: 9/10

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