Seit kurzem findet im CinemaxX Kiel endlich! wieder eine regelmäßige Sneak Preview statt. Und das sogar zu einer humanen Zeit. Während die Sneak Preview früher monatlich an einem Freitag um 22:45 Uhr stattfand, darf man sich nun jeden zweiten Dienstag auf 20:15 Uhr freuen. Was? Ihr wisst gar nicht, was eine Sneak Preview (oft auch einfach nur Sneak genannt) ist? Nun, einfach gesagt eine Überraschungsvorstellung, in der irgendein demnächst startender Film gezeigt wird. Hierbei kann es sich um ganz großes Kino, aber auch um ganz großen Murks handeln – und genau das macht den Reiz einer Sneak aus. Gestern hatten wir wieder einmal Glück und kamen in den Genuss der offiziell morgen anlaufenden Actionkomödie „R.E.D. 2“ …

Worum geht’s

Frank Moses (Bruce Willis) hat sich aus dem Spionagegeschäft zurückgezogen und versucht krampfhaft, ein normales Leben mit seiner Freundin Sarah (Mary-Louise Parker) zu führen. Die schon beinahe erstickende Ruhe findet jedoch ein jähes Ende, als Frank und dessen bester Freund Marvin (John Malkovich) wegen der angeblichen Beteiligung an einem geheimen Waffenprojekt liquidiert werden sollen. Schon bald werden Frank, Sarah und Marvin nicht nur vom amerikanischen, sondern auch vom britischen und russischen Geheimdienst gnadenlos gejagt. Um die eigene Unschuld zu beweisen, müssen sie nicht nur das geheimnisvolle Waffenprojekt aufdecken, sondern auch die verantwortlichen Hintermänner ausfindig machen …

Meine Meinung

Wer den Vorgänger mochte, wird auch „R.E.D. 2“ mögen. Und umgekehrt. Denn die Fortsetzung bietet nicht nur dessen Stärken, sondern auch dessen Schwächen. Ich gehe sogar so weit, zu behaupten, dass ich meine Review zum ersten Teil größtenteils übernehmen könnte und lediglich den Titel und den Inhaltsanriss austauschen müsste. Doch ganz so einfach möchte ich es mir natürlich nicht machen.

Damals wie heute gilt, dass die anscheinend gut gelaunten Darsteller solide agieren, die Figuren, von John Malkovichs Marvin einmal abgesehen, jedoch erstaunlich blass und austauschbar bleiben. Erneut fehlt es dem Film ein wenig an Tempo, was sich insbesondere im Mittelteil negativ bemerkbar macht. Und auch die Action hinterlässt wieder einen soliden, aber beileibe keinen bleibenden Eindruck. So weit also alles wie gehabt.

Doch es gibt auch kleine, aber feine Unterschiede. Zum Beispiel bei der Geschichte, die zwar erneut keinen Oscar gewinnen wird, im zweiten Teil jedoch durchaus einen Tick komplexer, raffinierter und insgesamt interessanter daherkommt – und sogar mit einem recht netten Twist aufwarten kann, den ich so nicht erwartet hatte. Dieser Punkt geht eindeutig an die Fortsetzung.

Weniger erfreulich hingegen ist, dass die ständigen Kabbeleien und Eifersüchteleien zwischen Frank und Sarah meine Nerven mit der Zeit ein wenig überstrapaziert haben. Nicht zuletzt, da sich der Ablauf dieser Szenen stets wiederholt, ohne die Charaktere wirklich voranzubringen. Und auch wenn Marvin hier mit einigen mehr oder minder sinnvollen Beziehungstipps glänzen kann, schlich sich bei mir doch immer stärker das Gefühl einer gewissen Ideenlosigkeit ein.

Dafür fügen sich die neuen Figuren und Darsteller stimmig in das überwiegend positive Gesamtbild ein, wobei lediglich Anthony Hopkins eine tragende Rolle spendiert bekommt. Catherine Zeta-Jones hingegen wirkt leider ziemlich verschenkt und dient eigentlich nur als Aufhänger für Sarahs Eifersucht – da wäre deutlich mehr drin gewesen!

Mein Fazit

Solide Actionkomödie mit sympathischen Darstellern, die Fans des Vorgängers zufrieden stellen, jedoch keine neuen Fans an Bord holen wird.

Meine Wertung: 7/10

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