„Man geht nie Arsch zu Mund!“ heißt es in „Clerks II“. Wer erinnert sich nicht an die hitzige Diskussion zwischen Dante und Randal, der diese Einstellung erwartungsgemäß nicht teilen wollte. In dem psychopathischen Arzt Dr. Heiter (Dieter Laser) hätte Randal einen Verbündeten gefunden. Um einen menschlichen Tausendfüßler mit einem einzigen Verdauungstrakt zu schaffen, entführt dieser mehrere Menschen und näht sie in seinem Labor Arsch zu Mund aneinander. Während Katsuro (Akihiro Kitamura) als erstes Glied der Kette den Takt vorgibt, haben die US-Studentinnen Lindsay (Ashley C. Williams) und Jenny (Ashlynn Yennie) schon bald die Schnauze voll und mehr zu schlucken, als ihnen lieb ist …

Bevor ihr euch nun angewidert abwendet: Der angebliche Tabubruch „Human Centipede“ ist nur halb so eklig, wie ihr vielleicht vermutet. Die Darstellung des menschlichen Tausendfüßlers beschränkt sich (glücklicherweise) auf würgende Gesichter und sauber aneinander genähte Menschen, die an ihren Wunden medizinisch korrekt verbunden sind. Der Gore-Faktor ist gering, die Spannung allerdings auch, denn viel mehr, als dass die bedauernswerten Opfer auf dem Boden kriechen und sich gegenseitig füttern, passiert nicht. Erst im Finale, in dem zwei Polizisten das Geschehen bereichern, kommt ein wenig Schwung in die Geschichte.

Letztlich lebt der Film einzig und allein von seiner abartigen Idee, die auf den ersten Blick zwar ziemlich abgedreht wirkt, mit Blick auf die Gräueltaten und Menschenversuche echter „Ärzte“ jedoch keineswegs unmöglich erscheint. In Erinnerung bleiben auf jeden Fall der aus Kiel stammende Dieter Laser als psychopathischer Arzt und eine Szene, in der Dr. Heiter seinen Opfern exakt erklärt, was er mit ihnen plant. Diese Situation ist tatsächlich Terror pur.

Für einen Film in Spielfilmlänge ist das aber zu wenig …

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