Plakat_PIRANHA3D_A4.inddAls Filmblogger hat man es nicht immer leicht: Zum Beispiel dann, wenn man Filme zu bewerten hat, die, so objektiv wie möglich betrachtet, zahlreiche Schwachpunkte aufweisen und alles andere als große Meisterwerke darstellen – und trotz aller berechtigter Kritik unglaublich unterhaltsam sind und ihr Zielpublikum rundum zufriedenstellen. Alexandre Ajas “Piranha 3D” ist solch ein Film …

Worum geht’s

Durch ein Unterwasser-Erdbeben wird unter dem Lake Victoria ein Zugang zu einem seit Millionen Jahren versteckten See geöffnet. Dieser Zugang gibt nicht nur kaltes Wasser, sondern auch längst ausgestorben geglaubte Piranhas frei, die sich hungrig ihren Weg an die Oberfläche bahnen. Dort treffen gerade hunderte von feierwilligen Studenten ein, um die Party des Jahres zu feiern. Das Dinner ist eröffnet …

Meine Meinung

Wie ich oben bereits schrieb, bietet “Piranha 3D” zahlreiche Kritikpunkte. Angefangen bei der nicht vorhandenen Spannung über die zahlreichen Logikfehler bis hin zu den, trotz prominenter Namen, austauschbaren Darstellern. Die Geschichte ist, inklusive der wer-stirbt-wer-überlebt-Frage, von Anfang bis Ende vorhersehbar. Und wer sich fragt, wieso das eine Opfer innerhalb mehrerer Stunden nur ein wenig angeknabbert wird, während dem nächsten Opfer in wenigen Sekunden der gesamte Unterleib inklusive Knochen abgeknabbert wird, ist ohnehin im falschen Film.

Piranha3D_001“Piranha 3D” ist ein B-Movie. Ein B-Movie mit hohem Budget. Und Regisseur Alexandre Aja ist sich dessen in jeder Minute bewusst. Dementsprechend bietet er seinem Publikum das, was es sich wünscht: Jede Menge künstliches Blut. Und noch mehr künstliche Brüste. Dass es sich bei “Piranha 3D” um einen Film von Fans für Fans handelt, beweist bereits die Eröffnungssequenz: Nicht nur, dass Richard Dreyfuss sein Outfit aus “Der weiße Hai” trägt, im Radio läuft auch noch das Lied, welches er zusammen mit Roy Scheider und Robert Shaw an Bord der Orca sang. Ich liebe solche Anspielungen. Und davon gibt es in “Piranha 3D” so einige.

017167Während in den ersten 60 Minuten die künstlichen Brüste den Film dominieren, eine grandios-dämliche Unterwassersequenz inklusive, steigert Aja den Blutgehalt im letzten Drittel auf ein kinogerechtes Maximum. Die Tricktechniker und Maskenbildner konnten sich hier hemmungslos austoben und dürften an den letzten 30 Minuten ihre helle Freude gehabt haben. Auch wenn der Film hierbei nicht an “Braindead” heranreicht, dürfte das Gezeigte für Otto-Normal-Gucker ungewöhnlich harte Kost darstellen und sollte den Genre-Kenner durchaus zufriedenstellen.

Mein Fazit

Wer eine originelle Geschichte oder gnadenlose Spannung erwartet, wird eine herbe Enttäuschung erleben: “Piranha 3D” ist blutiger Spaß-Horror in Reinkultur. Und funktioniert als solcher nahezu perfekt. Für die Fortsetzung wünsche ich mir jedoch einen noch höheren Blutgehalt. Und natürlich noch mehr Brüste.

Meine Wertung: 8/10

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