2000_Artwork_TR_v6.inddAls William Friedkin 1973 “Der Exorzist” drehte, ahnte vermutlich niemand, dass er damit den auf lange lange lange Zeit besten Exorzismus-Horrorfilm abliefern würde. Selbst heute, viele Jahrzehnte und zahlreiche missglückte Versuche später, ist mir kein Film dieses Subgenres bekannt, der auch nur ansatzweise die Intensität dieses Klassikers erreicht. Und um die Spannung gleich zu Beginn zu nehmen: Auch “The Rite – Das Ritual” scheitert an dem übergroßen Vorbild. Wenn auch auf sehr hohem Niveau.

“Die Entscheidung, nicht an den Teufel zu glauben, schützt Sie nicht vor ihm.”

Die Geschichte des an seinem Glauben zweifelnden Priesteranwärters Michael Kovak (Colin O’Donoghue), dem der erfahrene Exorzist Vater Lucas Trevant (Anthony Hopkins) den rechten Weg weist, wird in höchst atmosphärischen Bildern erzählt und von guten bis sehr guten Schauspielern getragen. Neben Anthony Hopkins, der sich im Finale im wahrsten Sinne des Wortes die Seele aus dem Leib spielen darf, hat mich besonders die junge Marta Gastini als vom Dämon besessene Teenagerin beeindruckt. Während Hauptdarsteller Colin O’Donoghue nur bedingt in Erinnerung bleibt, wirken die hübsche Alice Braga und Altstar Rutger Hauer aufgrund ihrer eindimensionalen Rollen ein wenig verschwendet. Schade um das zweifellos vorhandene Talent.

Dass “The Rite – Das Ritual” sich nicht an die Spitze der Exorzisten-Filme setzen kann, ist im Übrigen der überraschungsarmen Geschichte geschuldet: Neues bekommt der Zuschauer hier nicht geboten. Da der Film auf (angeblich) wahren Begebenheiten beruht und die Geschichte sich dementsprechend an gewisse Grenzen halten muss, lasse ich dies aber gerade noch mal durchgehen.

Meine Wertung: 8/10

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