Wer hätte gedacht, dass ich jemals Chuck Norris auf der großen Leinwand sehen würde. Ich garantiert nicht. Und doch war mir dieses besondere Erlebnis gestern vergönnt – Sylvester Stallone und seinen Expendables sei Dank! Und zu meiner Erleichterung ist Chuck Norris längst nicht der einzige Kracher, den “The Expendables 2” zu bieten hat …

Worum geht’s

Da Barney Ross (Sylvester Stallone) den letzten Auftrag des undurchsichtigen Church (Bruce Willis) nicht zu dessen Zufriedenheit ausgeführt hat, bekommen er und sein Team einen neuen Job aufs Auge gedrückt. Gemeinsam mit der von Church gestellten Spezialistin Maggie (Nan Yu) sollen die Expendables ein Objekt aus einem abgestürzten Flugzeug bergen. Der Auftrag läuft nach Plan, bis der Terrorist Villain (Jean-Claude Van Damme) in Erscheinung tritt, das Objekt an sich nimmt und einen der Kameraden brutal hinrichtet. Von nun an gilt für die Expendables nur noch ein Motto: Suchen, finden, töten!

Meine Meinung

“The Expendables” war gut, aber keineswegs perfekt. Je öfter ich den Film schaue, desto deutlicher fallen mir all die Schwachpunkte auf, die ich beim Kinobesuch aufgrund der, Achtung Wortspiel, starken Besetzung euphorisch zu übersehen bereit war: Verwackelte und zu hektisch geschnittene Action, zu wenig treffsichere Sprüche und, was am schwersten wiegt, zu viel Leerlauf. “The Expendables 2” bessert all diese Kritikpunkte aus und ist nichts anderes als genau das Actionfeuerwerk, das der Vorgänger eigentlich sein wollte. Bereits die Eröffnungssequenz toppt praktisch die gesamte Action des Vorgängers. Und auch wenn Regisseur Simon West danach etwas auf die Bremse tritt, bleibt der Film auch in den restlichen 75 Minuten ein wahres Fest für Actionfans. Die zahlreichen Kämpfe sind hart, gut bis hervorragend choreografiert und erfreulich übersichtlich gefilmt, so dass der Actionfan vor Freude im Kinosessel auf und ab springt. Egal ob zu Land oder zu Wasser, mit Waffen oder blanken Fäusten, irgendein böser Bube haucht immer gerade seinen letzten Atem aus. Und wenn nicht, wird er es bald tun.

Selbstverständlich gibt es auch ruhige Szenen, doch wirken diese längst nicht so zäh und aufgesetzt wie im ersten Teil. Ganz im Gegenteil. Die, meist selbstironischen, Dialoge fügen sich stimmig in den sich selbst keineswegs ernstnehmenden Film ein und strotzen nur so vor Anspielungen und coolen Sprüchen. Okay, nicht jeder Spruch zündet, aber Blindgänger gibt es nun mal überall.

Auf Seiten der Darsteller bleibt alles beim, Achtung zweites Wortspiel, Alten. Sylvester Stallone, Jason Statham, Jet Li, Dolph Lundgren, Terry Crews und Randy Couture kehren in ihre bekannten Rollen zurück, erhalten jedoch Unterstützung von den beiden Jungspunden Liam Hemsworth und Nan Yu, welche sich schlag- bzw. waffenkräftig in die Truppe einfügen. Die Cameos von Bruce Willis und Arnold Schwarzenegger wurden glücklicherweise kräftig aufgebohrt und mit Jean-Claude Van Damme und Scott Adkins bekommen die Expendables es mit zwei Gegenspielern zu tun, die zwar leider zu selten in Erscheinung, dafür aber umso skrupelloser auf- und vor allem zutreten. Das absolute Highlight ist jedoch, wie sollte es anders sein, der fantastische Auftritt von Chuck Norris. Jubelschreie, mehrfacher Szenenapplaus und Tränen in den Augen sind hier garantiert!

Egal ob Held oder Schurke, die Spielfreude steht allen Beteiligten ins (mal mehr mal weniger geliftete) Gesicht geschrieben. Und wenn Bruce Willis kurz vor dem Abspann anmerkt, dass dies alles Spaß gemacht hat, kann man ihm als Zuschauer nur zustimmen.

Mein Fazit

Knallharte Action und coole Helden – “The Expendables 2” ist ein Actionfilm aus dem 80er-Jahre-Lehrbuch und der vermutlich beste Actionfilm dieses Jahres. Einen intellektuellen Anspruch sucht man hier zwar vergebens, aber hey: Wenn ein Film so viel Freude bereitet, pfeife ich auf jeglichen Anspruch!

Meine Wertung: 9/10

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