Sylvester Stallone und Arnold Schwarzenegger gehören zum Actionfilm der 80er-Jahre wie Schrumpfhoden zu Anabolika. Während die beiden inzwischen nicht mehr ganz so taufrischen Heroen mit den beiden „The Expendables“-Filmen recht große Erfolge verbuchen konnten, floppte in den Staaten sowohl Arnies Solo-Auftritt „The Last Stand“ als auch Slys „Bullet To The Head“. Letzterer läuft nun seit Donnerstag unter dem deutschen Titel Shootout – Keine Gnade in unseren Kinos. Ob das amerikanische Publikum den Film zu recht abgestraft hat, erfahrt ihr, wenn ihr weiterlest …

Worum geht’s

Die beiden Profikiller James Bonomo (Sylvester Stallone) und Louis Blanchard (Jon Seda) erhalten den Auftrag, den korrupten Ex-Polizisten Hank Greely (Holt McCallany) auszuschalten. Den Job führen die beiden Profis auftragsgemäß aus, doch die anschließende Geldübergabe erweist sich als Falle. Blanchard wird getötet, Bonomo kann dem Attentäter knapp entkommen. Um den Mord an Greely aufzuklären, wird der ansässigen Polizei Greelys Ex-Partner Taylor Kwon (Sung Kang) zur Seite gestellt. Kwon ahnt, dass es zwischen dem Mord an seinem Ex-Partner und dem an Blanchard einen Zusammenhang gibt und macht Bonomo ausfindig, um ihn zu befragen. Als zwei Polizisten versuchen Kwon zu töten, kann Bonomo ihn gerade noch rechtzeitig retten. Die beiden grundverschiedenen Männer müssen einsehen, dass sie die Hintermänner nur gemeinsam ausfindig machen und zur Strecke bringen können …

Meine Meinung

Ich fühle mich in die 80er zurückversetzt. Sieht man mal davon ab, dass Sylvester Stallone älter geworden ist, könnte „Shootout – Keine Gnade“ zeitlich auch irgendwo zwischen „Die City Cobra“ und „Tango & Cash“ liegen. Action-Spezialist Walter Hill („Nur 48 Stunden“, „Red Heat“) ignoriert geflissentlich die Entwicklung der letzten 15 Jahre und präsentiert ohne jegliche Spur von Ironie einen erfreulich altmodischen Actionthriller, in dem Männer hart sein und Frauen beschützt werden müssen und in dem es nur eine gerechte Strafe gibt: Den Tod. Und ja verdammt, genau solche Filme vermisse ich manchmal. Filme, in denen der Held kein traumatisches Erlebnis verarbeiten muss. Filme, in denen der Bösewicht nicht verhaftet oder politisch korrekt aus Notwehr, sondern konsequent aus Rache getötet wird. Kurz gesagt simple Genrefilme, die nicht vorgeben etwas zu sein, was sie nicht sind. Und genau solch ein Film ist „Shootout – Keine Gnade“. Die Story ist gradlinig und kommt direkt zum Punkt. Die Figuren verhalten sich exakt so, wie es ihnen der Genre typische Rahmen erlaubt. Die Dialoge und Oneliner sind gelungen (auch wenn beileibe nicht alle zünden). Und die Action ist hart, knackig und verzichtet zum Glück darauf, ins Übertriebene oder gar Absurde abzudriften.

Allerdings lässt sich eines nicht leugnen: Wir sind nicht mehr in den 80ern. Und so unterhaltsam „Shootout – Keine Gnade“ auch ist, er wirkt, so wie sein Hauptdarsteller auch, durchaus etwas angestaubt. Nicht zuletzt aufgrund Walter Hills überraschend ruhiger Inszenierung, die einerseits zwar einen angenehm altmodischen und durchaus atmosphärischen Eindruck hinterlässt, andererseits stellenweise aber auch etwas zu ruhig und dadurch spannungshemmend geraten ist. Außerdem hätten die Actionszenen, insbesondere das Finale, gerne etwas länger ausfallen dürfen. Denn eines steht fest: Diese haben Walter Hill und Sylvester Stallone nach wie vor perfekt im Griff!

Mein Fazit

„Shootout – Keine Gnade“ ist ein altmodischer, harter Actionthriller ohne jegliche Überraschungen, der in der heutigen Zeit schon fast wie ein Fremdkörper wirkt. Und genau daraus seinen Reiz bezieht. Ein bisschen mehr bzw. längere Action hätte es aber durchaus geben dürfen …

Meine Wertung: 7/10

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